Dienstag, 13. Mai 2008

70-Schluss

Gegen Ende der Geschichte spizt sich die gesamte Situation noch einmal zu und man erfährt noch mehr über den Vater, der krampfhaft sich bemüht gegen aussen die perfekte Familie zu haben. Man bekommt den Eindruck, dass er als Patriarch geduldet und respektiert aber auf eine Art nicht anerkannt und geachtet wird. Beispielsweise findet es das Mädchen toll wenn sie im Streit ist mit ihrem Vater, da sie dann am Abend nicht sein Abendprogramm mitmachen muss, sondern für sich sein und lesen kann.
Der Vater versucht, so denke ich, einfach die perfekte Familie zu haben. Er will seinen Mitmenschen gefallen und imponieren und weil es damals zur Normalität gehörte, war er der Familien-Boss und es wurde befolgt was er befahl. Ein Beispiel hierfür wäre sein Verhalten dem 'Ich' gegenüber als es noch ein Baby war. Er empfand weder Stolz noch eine Art Liebe für sein Erstgeborenes, sondern fragte sich was seine Mitmenschen von so einem hässlichen Kind denken würden...
Ein anderer Punkt indem sich der Vater von seiner Frau unterscheidet ist wohl die Grosszügigkeit. Er gibt sehr viel geld aus um vor seinen Kollegen zu prahlen, während die Mutter nur Sonderangebote kauft....

Am Schluss, als das Telefon klingelt, wird die Szenerie unterbrochen und die gesamte Familie denkt an das Zusammenleben mit dem Patriarchen, ihrem Vater. Das Telefon muss wohl eine Metapher für den Vater sein, denn alle wünschen sich, dass das Klingeln endlich aufhört. So wünschen sie sich wohl auch sehnlichst, dass das 'Regieren' des Vaters aufhört.
Und schliesslich fasst die Mutter neuen Mut und schmeisst die Muscheln (auch eine Metapher für das Zusammenleben mit dem Vater) weg...
Ähnlich wie bei Nora endet die Geschichte, dass man einen Neuanfang einer Frau erwartet gegen die dominiernde Männerwelt, also auch ihrem Ehemann...

1 Kommentar:

Sashi hat gesagt…

Gute Idee mit der Metapher vom Telefon! Guter Gedanke