Freitag, 18. April 2008

Bis Seite 60. Eindruck von Rahel

Ich finde, der Vater wiederspricht sich selbst. Er will, dass seine Kinder ein Instrument spielen und mindestens eine Stunde am Tag üben, doch wenn er nach Hause kommt und seine Tochter noch am Klavier sitzt wird er wütend und sie muss sofort aufhören.


Auch denke ich dass der Vater seine Vergangenheit abschütteln will. Früher war er arm, doch jetzt will er nicht dass irgendetwas darauf hinweisen könnte, dass sie arm sein könnten, deshalb haben sie dunkle Möbel.


Er hat auch ein komisches Bild, einer richtigen Familie. Er denkt, dass man in einer richtigen Familie petzt, dass man jeden Sonntag zusammen Verdi hört, dann den Sonntagsbraten isst und schliesslich zusammen einen Ausflug macht, um frische Luft zu schnappen.
Der Vater hat Bedingungen, de man zu erfüllen hat, die dennoch nie hinreichend sind. Wenn nun zum Beispiel seine Tochter gute Noten nach Hause bringt, sind die Bedingungen zwar erfüllt, doch ihr Vater findet, dass man auf die Noten von heute nicht mehr zählen kann. Früher wären ihre Einer, Dreier und Vierer gewesen.


Der Vater bestraft sehr oft. Vor allem seine Kinder. Ich denke nicht, dass er seine Frau schon jemals für etwas bestraft hat. Wenn die Kinder für etwas bestraft werden, geht der Vater zuerst noch zu seiner Bar und trinkt einen Whiskey, bevor er beginnt. Teilweise schlug er sie mit dem Kopf gegen den Wohnzimmerschrank. Deshalb finden die Kinder nun, dass dieser Schrank nur gefährlich, aber zu nichts nützlich war.


Der Bruder, die Mutter und die Tochter haben nun Angst, dass der jeweils andere beim Vater petzt, was gesagt wurde über ihn. Sie haben auch Angst, dass jeden Moment der Vater doch noch kommen könnte. Sie überlegen aber auch, was passiert sein könnte, dass er noch nicht gekommen ist.


Irgendwann beginnen sie den Wein zu trinke, den es immer gab beim Muschelessen. Dadurch wurden sie redseliger und wiedersetzten sich immer mehr „Geboten“ des Vaters.
Sie merkten dadurch auch, dass die anderen ähnlich dachten wie sie selbst. Endlich konnten sie einmal ehrlich sein zueinander und sagen, was sie am Vater und seinen Gewohnheiten stört.

2 Kommentare:

stephi_st hat gesagt…

ich bin auch der Meinung, dass der Vater sich selbst widerspricht.
Jedoch denke ich, dass er für seine Familie alles besser machen will, als er es hatte, als er jung war.
Er will nicht als arm gelten und sträubt sich darum dagegen,weil er früher selbst arm war.
Ich denke er will nicht das es seiner Frau und seinen Kindern so ergeht, wie es ihm ergangen ist als er jung war.
Deshalb denke ich, dass er sie eigentlich nicht immer böswillig bestraft.

Nina Chiastra hat gesagt…

Auch ich teile deine Meinung, dass sich der Vater oft selbst widerspricht.
Allerdings denke ich nicht, dass der Vater ein so abwegiges Familienbild hatte. Zu der Zeit damals kann ich mir vorstellen, dass es ziemlich normal war.
Es erscheint uns heute einfach extrem tyrannisch, ein wenig unmenschlich und abwegig, weil sich in der letzten Zeit (im letzten Jahrhundert) die Moral verändert hat.
Aber sicherlich gibt es heute noch Gegenden und Länder in denen diese (für uns altmodischen) Sitten immer noch existieren...